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Die großen Herausforderungen im Umgang mit der Coronapandemie

Coronapandemie

Im Zusammenhang mit der Initiative Team Europa hat die Europäische Union dem Land Malawi insgesamt 39 Millionen Euro bereitgestellt, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie einzudämmen. Mit jenen finanziellen Mitteln soll der steigende Bedarf der am meistens gefährdeten Bevölkerungsklassen, unter anderem von schwangeren Frauen und Kindern, in den Bereichen der Versorgung und dem sozialen Schutz gedeckt werden.

Die Coronapandemie hat Malawi aufgrund der starken Belastung des herrschenden Gesundheitssystems sowie der Auswirkungen der Eindämmungsanordnungen vor besonders große Herausforderungen gestellt. Die am meisten gefährdeten Gruppen sind von der Knappheit der Nahrungsmittel sowie dem Anstieg der Lebensmittelpreise in besonderem Ausmaß betroffen. Aus diesem Grund werden die zusätzlichen Mittel durch das Team Europa in erster Linie für die Bewerkstelligung der sozioökonomischen Folgen der Coronapandemie verwendet.

Wie solidarisch ist Europa, wenn es um den Corona Impfstoff geht?

Malawi Corona

Laut dem Generaldirektor der WHO, Tedros Ghebreyesus, ist der Zugang zu Impfstoffen gegen das Virus weltweit sehr ungleichmäßig verteilt. Die reichen Länder der Erde haben sich bereits vor der Freigabe der Vakzine mehr als die Hälfte des zur Verfügung stehenden Impfstoffs gesichert.

Das COVAX-Programm (Covid-19 Vaccines Global Access) soll dabei helfen, auch den ärmeren Ländern den Zugang zum begehrten Impfstoff zu ermöglichen. Die EU hat sich dazu bereit erklärt, dem mit rund 800 Millionen Euro beizusteuern. Das Ziel dieser Impfkampagne ist es, die Erwachsenen der ärmeren Länder Afrikas zu 40 Prozent mit einem Impfstoff zu versorgen. Laut dem Kommissions-Vizepräsident Margaritis Schinas, sei dies eine geopolitische Geste, in dem die EU Malawi ihre Solidarität unter Beweis stellen kann. Mit der COVAX Impfkampagne können, mit Stand Februar 2021, nur rund 15 Prozent des tatsächlich benötigten Vakzins beschaffen werden. Aufgrund dessen wurde das Hilfsangebot von einigen Organisationen harsch kritisiert.

Wie sieht COVAX für Malawi in der Realität aus?

Die erste Lieferungskette mit Vakzinen ist aufgrund des indischen Herstellers unterbrochen worden, weswegen es von Juni bis Juli keinen freien Impfstoff mehr gab. Ob die Lieferungen alle ordnungsgemäß durchgeführt werden können, ist bis dato noch unklar. Bis heute sind nur rund 6 Prozent der in Malawi lebenden Personen geimpft. Auch heißt es, dass Malawi teilweise nicht die Möglichkeit hat, all die Impfdosen innerhalb des Mindesthaltbarkeitsdatums zu verimpfen.

Grund dafür ist, dass aufgrund der negativen Informationen der Impfstoffwirkung, einige BewohnerInnen Angst vor möglichen Impffolgen, wie der Unfruchtbarkeit haben. Dies ist gerade in einem Land mit hohen Geburtenraten fatal. Um dem entgegenzuwirken, gilt es ausreichende Aufklärungsarbeit vor Ort zu leisten, sodass den Frauen die Angst genommen wird. Laut einer Studie seien Frauen in Malawi viermal weniger bereit sich impfen zu lassen, wie Männer. Der Zusammenhang zwischen der Schutzimpfung und der Unfruchtbarkeit der Frau wurde bereits von zahlreichen WissenschaftlerInnen widerlegt.

 

Eine fatale Folge zur Eindämmung der Pandemie in Malawi ist die Schulschließung, welche zu Beginn der Pandemie stattgefunden hat. Die Kinder hatten keine fixe Mahlzeit, die sie sonst vor Ort bekommen hätten und das Risiko für Mädchen nie wieder zurück in die Schule zu können, ist enorm gestiegen. Das sieht man aufgrund der ansteigenden Schwangerschaften und Kinderehen.

Die Lieferung für weitere Dosen des Impfstoffes sei Malawi bereits zugesagt worden und so hofft man auf eine Durchimpfungsrate von mindestens 50 Prozent zu kommen. Gerade deshalb, weil jenes Land als Gebiet der neuen Virusvariante OMIKRON gilt. Diese könnte laut WHO deutlich ansteckender sein als vergangene Mutationen.

 

An den Zweistich nicht zu denken

 

Haben einige Menschen der afrikanischen Bevölkerung die erste Teilimpfung erhalten, so ist es ihnen oftmals nicht möglich, den Zweitstich zu erhalten. Dies ist deshalb so verheerend, da mit der ersten Impfung noch lange keine Immunität garantiert ist. Um die Impfkampagne nicht zu unterbrechen, wird auf Dose-Sharing gesetzt. Ebenfalls will man die ärmeren Länder Afrikas dabei unterstützen, selbst Impfstoffe herstellen zu können. Sie haben damit die Möglichkeit Lizenzen für ihre Vakzine zu erlangen, dies ist auch ganz im Ermessen der WHO.

EU hat 2019 schon einmal mit einer großzügigen Summe geholfen

Ein Hilfspaket – 64,7 Millionen Euro stellte die Europäische Union den südafrikanischen Ländern zur Verfügung. Dieses Geld ist in erster Linie dazu gedacht, um Ernteausfälle aufgrund anhaltender Dürren auszugleichen, also für die ärmeren Haushalte hauptsächlich. Das Geld floss in Länder, wie Angola, Botsuana, Madagaskar, Malawi und noch viele mehr.

 

Des Weiteren ist das Hilfspaket dazu gedacht, während der Corona Pandemie Hilfe zu leisten, den Katastrophenschutz zu verbessern und ein weiterer Teil fließt in die Bildung jener Länder. Laut Amnesty International haben 86% der Malawier nur einen sehr beschränkten Zugang zu Bildung.

Aufgrund der angespannten pandemischen Lage ist es wichtig Hilfe zu leisten, die Südafrikas Bevölkerung vor Ort unterstützt. Sollte die Aufklärungsarbeit nicht vorangetrieben werden, droht eine noch angespanntere Situation hinsichtlich der Infektionszahlen. Da in Ländern wie Malawi die Impfrate so niedrig ist, kann es immer schneller zu neuen Virus Mutationen kommen, die sich allmählich über den ganzen Globus verteilen. Unterstützung sollte in solchen Zeiten unabdingbar sein.